Gleichstellung hier und heute

Wenn ich öffentlich sage, dass Gleichstellung noch nicht erreicht ist, kriege ich Post von Unbekannten. Sie schreiben mir, dass Gleichstellung erreicht und die gerechte Verteilung von unbezahlter Arbeit Privatsache sei – meist nicht besonders nett ausgedrückt. Sie liegen falsch.

Denn Gleichstellung ist nicht Privatsache. Frauen müssen sich nicht „besser verkaufen“, damit sie den gleichen Lohn bekommen. Wer den Frauen für gleichwertige Arbeit nicht den gleichen Lohn zahlt, bricht das Gesetz. Frauen müssen auch nicht mehr Spass verstehen oder sich wehren, wenn sie sexuell belästigt werden. Die Belästiger müssen damit aufhören. Und ein Vater soll auch nicht einfach unbezahlten Urlaub nehmen müssen, um die ersten Lebenswochen des eigenen Kindes miterleben zu können. Er soll gleich viel Elternzeit haben wie die Mutter.

Gleichstellung ist nicht ein persönlicher Kampf, der jede und jeder von uns in den eigenen vier Wänden und am Arbeitsplatz ausfechten muss. Es ist unser gemeinsamer, politischer Kampf. Wir werden erst dann Ruhe geben, wenn Frauen nicht mehr 1000 Franken weniger pro Monat verdienen, nur weil sie Frauen sind. Wir werden erst dann zufrieden sein, wenn es selbstverständlich geworden ist, dass Männer und Frauen Kinder betreuen und ältere Angehörige pflegen. Und wir werden erst dann schweigen, wenn Frauen nicht mehr Angst haben müssen, zuhause verprügelt oder im Ausgang begrapscht zu werden.

Es macht Mut, Teil einer immer stärker werdenden, feministischen Bewegung zu sein.

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