Sehr geehrte Damen und Herren des Schweizerischen Fussballverbands
Heute findet das Final der Fussball-WM der Frauen in Frankreich statt. Wir haben uns vor dem Beginn der WM mit über 3300 Unterstützerinnen und Unterstützern dafür eingesetzt, dass das SRF jedes Spiel überträgt. Leider ohne Erfolg. Das SRF hat bis zum Schluss daran festgehalten, nur einen Teil der WM-Spiele zu übertragen. Es hat ganz offensichtlich die Zeichen der Zeit nicht erkannt.
Wir freuen uns, dass der Frauenfussball in den letzten Jahren stets gewachsen ist. Wir danken Ihnen auch für Ihr bisheriges, wichtiges Engagement in diesem Bereich!
Nun braucht es grosse Schritte vorwärts:
- Gleichstellung im Verband: In Ihrem Zentralvorstand sitzt aktuell keine einzige Frau. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran und leben Sie Gleichstellung auch im Verband. Sowohl im Zentralvorstand wie auch in den Kommissionen.
- Mehr Mittel für Frauenfussball: Wir müssen mehr finanzielle Mittel für den Frauenfussball zur Verfügung stellen, wenn wir eine professionelle Förderung und den Anschluss an andere europäische Länder nicht verlieren wollen.
- Volle Stadien: Wenn Frauenfussball sichtbarer wird, werden auch wichtige Vorbilder für Mädchen und junge Frauen sichtbarer. Es braucht Mittel, um für Fussballspiele der Frauen zu werben und neues Publikum anzuziehen. Ebenfalls braucht es attraktive Standorte für Spiele der oberen Ligen– auch Frauen sollen in Stadien spielen können.
- Anständige Löhne: Verdienste für Spitzen-Fussballerinnen, von denen sie leben können. Das setzt voraus, dass die Spiele der Frauen-Nati und der NLA gut besucht und im Fernsehen übertragen werden. Denn wenig Aufmerksamkeit hat wenig Sponsorengeld zur Folge. Das wiederum führt zu weniger Geld, um die Spielerinnen bezahlen zu können.
Gleichstellung misst sich nicht an schönen Worten, sondern an Taten. Wir bleiben am Ball!
Die Zeit ist reif für Gleichstellung auf und neben dem Platz!
Mit besten Grüssen
Sarah Akanji, Fussballerin FC Winterthur und Kantonsrätin SP Zürich
Mattea Meyer, Nationalrätin SP Zürich
Cédric Wermuth, Nationalrat SP Aargau